Immobilienkrise oder doch eine Immobilienmaklerkrise?
Die steigende Nachfrage nach knapper werdendem Wohnraum in Verbindung mit einer rasenden Inflation stellen günstige Marktbedingungen für Immobilienmakler dar - sollte man meinen.
Marktbedingungen auf den Kopf gestellt
Die steigende Nachfrage nach knapper werdendem Wohnraum – verbunden mit hoher Inflation – klingt nach idealen Bedingungen für Immobilienmakler. Sollte man meinen.
Doch die Realität sieht anders aus: lange Vermarktungszeiten, wiederholte Preisreduktionen, zögerliche Käufer.
Zinsen als vermeintlicher Sündenbock
Viele Makler beklagen „extrem hohe Zinsen“ und sehen sich als Opfer der Lage. Dabei lohnt sich ein längerfristiger Blick: Historisch betrachtet sind 4 % Zinsen kein Ausnahmezustand, sondern Normalität. Wer nur die letzten zwei Jahre betrachtet, blendet Jahrzehnte stabiler Märkte aus.
Was wirklich passiert ist
Die Immobilienpreise stiegen in kurzer Zeit drastisch – auch bei uns im Landkreis um mehr als 50 % innerhalb von drei Jahren. Die Ursache: historisch niedrige Zinsen und eine explodierende Nachfrage.
Makler mussten nicht mehr verkaufen, sondern nur noch den Auftrag bekommen. Wer höhere Preise versprach, bekam den Zuschlag – nicht derjenige mit dem besten Service.
Der Markt kippt – aber viele Makler reagieren nicht
Seit Q2/2022 stiegen die Zinsen rapide an. Doch viele Makler scheinen das neue Marktumfeld zu ignorieren. Es wird weiter mit Fantasiepreisen geworben – die Realität blendet man aus.
Service vs. Scheinversprechen
In der Zeit der Selbstläufer verlernten einige Makler, durch echte Leistung zu überzeugen. Heute kämpfen sie nicht mit Beratung und Qualität – sondern mit leeren Versprechen überzogener Preise. Das schadet dem Markt und vor allem den Eigentümern.
Problemfall Einwertungstools
Zahlreiche Makler arbeiten mit digitalen Einwertungstools, die nicht die tatsächlichen Verkaufspreise, sondern nur Angebotspreise aus Immobilienportalen analysieren. Dadurch entsteht ein verzerrtes Bild – und Privatverkäufer orientieren sich ebenfalls daran.
Das Resultat: Ein Teufelskreis, der die Preise künstlich oben hält – bis die Realität alle einholt.
Fazit
Die Nachfrage ist da. Doch der Markt hat sich verändert. Wer jetzt weiter agiert wie im Boom, wird scheitern – und mit ihm die Eigentümer.
Was ein zu hoher Einstiegspreis am Ende wirklich kostet, zeige ich dir im nächsten Beitrag.

Über Marta Anna Schmidt Immobilien
Als Immobilienmakler in Stade sind wir spezialisiert auf die Vermarktung von Wohnimmobilien im gesamten Landkreis. Unsere strategische Werbekampagne und individuelle Beratung machen den Unterschied – persönlich, kompetent, erfolgreich.







